Universitätsklinik für Neurologie, Graz
Das LKH-Universitätsklinikum Graz wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Pavillonkrankenhaus errichtet. 1912 eröffnet, wurde es später durch zusätzliche Bauten ergänzt und verdichtet und laufend modernisiert. Die Abteilung für Neurologie ist in einem der 29 secessionistischen Pavillons im Norden des Areals untergebracht und musste im Jahr 2010 einer Generalsanierung unterzogen werden. Der Umbau wurde bei laufendem Betrieb in zwei Bauabschnitten realisiert. Durch die zweiflügelige Grundrissorganisation der historischen Bausubstanz war die phasenweise Sanierung – zuerst wurde der Ost-, dann der Westflügel saniert – möglich.
Zusätzlich verfügt das Gebäude über einen Mitteltrakt mit einem historischen Hörsaal im 1. Obergeschoß. Achsial auf diesen Trakt wurde an der Nordseite ein Stiegenhaus in Stahl-Glas-Konstruktion mit einem Personenlift angebaut, um eine zusätzliche Erschließung zu gewährleisten. Die Architekt:innen nutzten weiters den Rücksprung im Baukörper an der Nordfassade, um dort zusätzlichen Raum für die Stationen zu gewinnen. Es wurden Decken eingezogen, die Fassade flächenbündig in Glas ergänzt und dahinter auf jeder Etage ein Aufenthaltsraum eingerichtet. Auch verstärkte man den Brandschutz, indem bei Stiegenhäusern, Gängen und Stationen Brandschutztüren in Stahl-Glas-Ausführung eingebaut wurden. Wesentlich war die Neugestaltung des Innenraums, wo mittels warmer Farbtöne bei Bodenbelägen, Täfelungen und Textilien eine freundliche Raumatmosphäre erzeugt werden sollte.
Man erneuerte nicht nur die Stationen, sondern renovierte auch den Hörsaal und brachte dessen technische Ausstattung auf den neuesten Stand. Von außen ist die sanfte Erneuerung gut abzulesen, indem der Pavillon mit seinen Jugendstilornamenten an der Putzfassade und den schön geteilten Kastenfenstern in seinem Stil belassen und lediglich durch die zeitgemäße Glasarchitektur ergänzt wurde.
Fotos: Stmk. Krankenanstalten GmbH