T-Center Wien
Das T-Center hat sich seit seiner Fertigstellung Anfang der 2000er-Jahre als Fixpunkt in der Wiener Architekturlandschaft etabliert. Die Lage des Bürogebäudes direkt am Rennweg und an der Südosttangente sorgt für eine starke städtebauliche Präsenz. Der weit auskragende Bauteil, der wie ein Schiffsbug anmutet, wird im Vorbeifahren als spannendes Objekt wahrgenommen. An dieser städtebaulich markanten Stelle galt es aber nicht nur ein architektonisches Zeichen zu setzen, sondern ebenso die funktionalen Parameter einer großen Bürostruktur mit all den erforderlichen infrastrukturellen Einrichtungen zu optimieren. Dazu zählte, die Sockelzone als halböffentlichen Bereich zu definieren, der die Durchquerung vom Rennweg zum Schlachthofareal mit Fuß- und Radwegen ermöglicht und ganz generell die visuelle Durchlässigkeit gewährleistet.
Das T-Center hat die Form einer liegenden Plastik, mit seinem dynamischen Moment jedoch sollte es auf das Potential des gesamten Areals verweisen – eine architektonische Katalysator-Funktion, die das Bauwerk tatsächlich erfüllt hat. Die parallel zum Rennweg langgestreckte, im Grundriss einer Haarnadel ähnliche Form versteht sich in ihrer Gliederung als Gegensatz zu turmartigen Bebauungen, wobei sich Form, Höhenentwicklung und Baukörperanordnung an den Nutzungserfordernissen orientieren. Planungsimmanent war immer eine mögliche bauliche Erweiterung der beiden fingerartigen Ausleger, die 2012 mit dem Doppio-Hotel-Projekt auch realisiert wurde. Der Strukturwandel des Areals am ehemaligen Schlachthof St. Marx wurde kontinuierlich vollzogen. So hat sich neben dem Biocenter der Universität Wien ein Zentrum für Kultur entwickelt, für das das T-Center die formale und städtebauliche Rückgratfunktion erfüllt.
Fotos: Paul Ott