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Mittig im Vordergrund ein kubisches Gebäude mit Klinkersteinfassade. Rechts im Hintergrund ragen zwei Türme der Zentralbank in die Höhe.

Europäische Zentralbank Frankfurt

Im Frühjahr 2015 wurde das neue Hauptquartier der Europäischen Zentralbank – EZB feierlich eröffnet. Das Hochhaus steht außerhalb des Frankfurter Stadtzentrums am Ufer des Main neben der ehemaligen 1929 erbauten Großmarkthalle, die in den Gebäudekomplex einbezogen wurde. Der Entwurf stammt vom Wiener Architekturbüro Coop Himmelb(l)au, das den internationalen Architekturwettbewerb im Jahr 2004 für sich entscheiden konnte. Architektur Consult wurde ab der Entwurfsphase als Projektpartner mit dem Schwerpunkt Ausführungsplanung beauftragt.

Mit einer Höhe von 185 Metern verfügt der gläserne Doppelturm aufgrund seiner polygonalen Silhouette und seiner Ost-West-Ausrichtung über ein spezielles Profil, abseits der vorwiegend monolithischen Hochhäuser des Frankfurter Finanzzentrums. Aus zwei verwundenen Baukörpern bestehend, verweist die Form metaphorisch auf die einander bedingenden Komponenten von Macht und Verlässlichkeit – eine spielerische Interpretation des Themas Bankenarchitektur. Die Basis beziehungsweise das architektonische Gegengewicht zur aufragenden Kubatur mit der gläsernen Fassade und deren scharfkantigen unregelmäßigen Konturen bildet die Bausubstanz der Markthalle. Diese ist ein 240 Meter langer kubischer Stahlbeton- und Ziegelbau mit tonnenförmigen Dachaufbauten und je einem höheren flankierenden Seitentrakt. In die Halle ist ein polygonaler Baukörper eingeschnitten, der auskragt und den Eingang in das Gebäude markiert.

Auch die Innenräume des Turmes sind der unregelmäßigen Form unterworfen, wodurch spannende räumliche Situationen erzeugt werden. Die städtebauliche Dislozierung betont die Sonderstellung der Europäischen Zentralbank und gewährt einen eigenständigen Aus- und Überblick auf die Skyline des mitteleuropäischen Finanzschauplatzes.

Fotos: Paul Raftery