Interspar Floridsdorf, Wien
Das durchgesteckte Gebäude wurde nach Abriss des Bestandes in einem historischen Häuserblock neu errichtet und 2016 fertiggestellt. Entsprechend seiner Funktion als typische Passage, die zwei wichtige urbane Bereiche verbindet – nämlich den Wiener Floridsdorfer Spitz als historisches Zentrum des Bezirks und den Franz-Jonas-Platz als Verkehrsknotenpunkt mit Schnellbahn-, U-Bahn-, Straßenbahn- und Busanschluss –, sollte der Standort gestalterisch aufgewertet werden. Um die Eingangssituation an beiden Seiten weithin sichtbar zu machen, wurden das 3. bis 5. Obergeschoß, wo neben Büroräumen auch zwei Parkdecks untergebracht sind, mit einer bronzefarbenen Lamellenfassade versehen. Diese ragt leicht über die Sockelzone hervor und wirkt wie ein im Wind gebauchter Vorhang. Die vertikalen Lamellen sind achsial verwunden und erlauben je nach Perspektive der Passant:innen unterschiedliche Einblicke in das Gebäude. Wenn man sich beim Betrachten bewegt, wird Dynamik erzeugt, wodurch die Fassade zur lebendigen Gebäudehülle wird und jeweils in der bestehenden Häuserzeile Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Sockelzone ist zu beiden Seiten hin mit einer zweigeschoßigen Glasfassade versehen, um möglichst viel natür- liches Licht für die langgestreckte Mall zu gewinnen. Der Markt erstreckt sich über drei Etagen und konnte mit seiner Konzeption die dynamische Stimmung des urbanen Geschehens in die Verkaufsräume integrieren.
Bilder: Wolfgang Thaler