Greif 2020 – Stadttheater Wels
„Greif 2020“ soll als markantes Bauwerk zum Impulsgeber für die zukünftige städtebauliche Entwicklung von Wels, nördlich des Kaiser-Josef-Platzes, werden. Als „kontextueller Solitär“ von hoher Signifikanz bezieht das Gebäude im heterogenen städtebaulichen Umfeld Position. Übergeordnete Leitidee des Entwurfes war, das Raumprogramm mit der Doppelfunktion Theater- und Bürogebäude in einem zur Straße hin einheitlichen viergeschoßigen Baukörper unterzubringen, der sich hofseitig differenziert.
Bei der räumlichen Organisation wurde auf eine genaue Einhaltung der funktionellen Zusammenhänge sowie eine leichte Orientierbarkeit geachtet. Im großen gemeinsamen Eingangsfoyer liegen deshalb die Funktionsgruppen Theater und Büro klar voneinander getrennt: An der Rückseite des Foyers liegen Theatersaal mit Bar und Garderobe; Seminarbereich und Zugang zu den Obergeschoßen finden sich entlang der Straßenflucht.
Über dem Veranstaltungssaal sind in den Obergeschoßen, quer zum Baukörper, drei Höfe ausgeschnitten, womit die natürliche Belichtung aller Räume möglich ist. Diese Zonierung in den Büros bringt eine klare Struktur, mit Durchblick durch das ganze Gebäude, und eine leichte Orientierung. Auf jeder Ebene stehen den Mitarbeiter:innen Terrassen zu den begrünten Atrien hin zur Verfügung.
Ein einfaches Konstruktionsprinzip reduziert die Baukosten und schafft Flexibilität. Die Portal- und Fensterkonstruktionen mit hochwärmegedämmten Verglasungen sichern hohe Lebensdauer und geringe Betriebskosten, der gewählte Fassadenraster erlaubt im Inneren eine flexible Büronutzung und eine leicht veränderbare Raumeinteilung.
Die stark plastische Rasterfassade, die bewusst in den Straßenraum „hineingreift“, bildet in Kombination mit einer edlen Materialität und Farbgebung den formalen Konnex zum Innenleben.
Visualisierung: Architektur Consult